Meine Gabe der Visionen,
wurde erst später bekannt. Ich entdeckte sie jedoch schon drei Tage nach meiner
Zeichnung. Ich war in meinem Zimmer als ich zum ersten Mal eine Vision bekam.
Ich erinnere mich daran,
wie ich meine InTouch holen wollte um sie im Freizeitraum zu lesen, wo bereits
Venus und meine anderen drei besten Freunde saßen. Man sollte meinen eine
Zeitung zu holen würde nur ´ne Minute dauern, doch es dauerte 29 Minuten
länger...
Ich kramte also in
meiner Tasche nach der InTouch die ich mir vor vier Tagen gekauft hatte, jedoch
nie die Zeit hatte sie aufzuschlagen. Als ich sie wenig später in der Hand
hielt entglitt sie mir sofort wieder. Ich wollte sie eigentlich aufheben, doch
ich verlor mein Bewußtsein und spürte nur noch wie mein Kopf auf dem Boden
aufkam, zum Glück auf ein Kissen. Ich wusste nicht genau wann die Ohnmacht
aufhörte und die Vision begann, aber irgendwann erschien sie in meinem Kopf und
ließ mich nicht mehr los. Ich sterbe, dachte ich und es würde mich nicht
wundern wenn gleich Blut aus meinem Mund laufen würde, wie Deino mir das
erklärt hatte, als ich sie noch einmal auf Janelia angesprochen hatte.
In meiner Vision sah ich eine Person. Sie war von
wallendem feuerrotem Haar umhüllt und zuerst dachte ich es wäre Victoria aus
Twilight. Die Person stand einfach ruhig da, auf einem Felsen, der rötlich
schimmerte. Es sah aus als würde sie auf etwas warten.
Mein Blick fiel auf die Umgebung: Überall war es rot,
es war sogar Lava zu sehen. Die rothaarige Person stand auf einer Insel die
jedoch nur aus einer Felsspalte bestand. Während ich sie weiter beobachtete
erhob sich ihr Kopf langsam und sie starrte nach oben. Auf den Himmel. Durch
einen Krater.
Wir waren in einem Vulkan gelandet. Ich wartete, ob
ich 1. aufwachen würde oder 2. jetzt irgendwas Abnormales passieren würde.
Meine Geduld hatte sich gelohnt, schließlich kam der
Vollmond und schien durch den Krater mitten auf die Person. Ich weiß das klingt
absolut H2O – mäßig (ui, hab ich früher echt geliebt, bis es mir dann zu
Intrigenlos wurde und es gegen Gossip Girl eingetauscht habe), aber sie stand
mitten im Mondschein und sah aus als würde sie sich darin sonnen. Ich konnte
nicht sagen was, aber irgendwas in mir schrie mir zu, dass sie böse aussah,
obwohl sie eigentlich nichts machte, außer den Mond durch den Krater zu
betrachten. Was soll der scheiß?!, fragte ich mich selber. Ich starre irgendso´ne
wildfremde an, die wohl ein auf Victoria macht, und sich im Mondschein sonnt.
Und dann sagt mein Gewissen auch noch, dass diese Person böse ist... kränker geht’s
doch nicht.
Aber meine Intuition sagte mir, dass diese Person böse
ist, also wär’s mir jetzt ganz lieb, wenn ich aufwachen würde, bevor ich noch
von bösen Personen gejagt werde. Dieser Wunsch wurde mir erfüllt.
Natürlich aber nicht ohne einen kleinen Abschiedsgruß.
Das rote Licht, was den Vulkan erfüllte wurde etwas schwächer, und das Feuerrot
der Haare wurde etwas dunkler, welches ich dann als Kastanienbraun erkannte.
Kastanienbraun?! Oh nein....
Neferet drehte sich um und schenkte mir ein Lächeln.
Kein freundliches, ein raubtierhaftes. Und während sich ihre Augen rot
verfärbten formte sie mit ihren Lippen die Worte „Stell dich mir nicht in den
Weg!“
Ein kalter Wasserstrahl traf
mich. Ich schrie laut auf und öffnete blinzelnd die Augen, immer noch ganz
benommen, von dieser heftigen Vision.
„Göttin!“, sagte Enyo
beruhigt „Wir dachten grade wirklich, du bist dabei zu sterben!“
„Ja!“, murmelte
Pemphredo „Nach dem Schock mit Janelia, könnten wir dich jetzt auch nicht
verlieren, du bist doch die größte Schlampe von uns allen zusammen!“
„Was ist den passiert?“,
fragte Venus, ein bisschen interessiert, ein bisschen besorgt.
Ich antwortete nicht,
den Worte konnten nicht ansatzweise das Gefühl beschreiben, was ich hatte, als
ich Neferets grüne Augen sah, wie sie sich rot verfärbten.
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