Maiara war wirklich so
dumm zwei Tage später aufzukreuzen. Ich sah aus dem Fenster und erblickte wie eine
Gestalt langsam über die Mauer kletterte. Sie sah sich suchend um. Erst da
erkannte ich, dass sie das war, ich erkannte es an ihrem ultralangen brünetten
Haar.
Ich zog mir meine Chloé-Jeansjacke
über. Venus schenkte mir einen erstaunten Blick. Sie lackierte sich grade ihre
blauen Fingernägel mit einem schwarzen Cracklinglack.
„Maiara“, sagte ich
genervt „Anscheinend wollte sie sich entschuldigen! Wirklich arm!“
Venus zog die
Augenbrauen hoch: „Diese Psychohexe von vorgestern? Die gehört in die Anstalt!“
„Ja, da hast du wohl
recht!“, sagte ich „Vielleicht sollte ich jetzt dafür sorgen, dass sie
eingewiesen wird!“
Ich rannte nach draußen
zur Mauer, wo Maiara immer noch stand.
„Oh mein Gott!“, sagte
sie als sie mich sah „Sarah, es tut mir so leid!“
Sie fiel mir in die
Arme, doch ich schubste sie weg.
„Aphrodite!“, sagte ich fauchend
„Nicht Sarah, sondern Aphrodite! Ich bin kein Mensch mehr also hab ich auch
nicht mehr dich als beste Freundin!“
Maiara funkelte mich mit
ihren eisblauen Augen an.
„Du hälst dich für was
besseres, oder?! Weißt du Sarahlein, du wirst nie wieder eine von uns sein!
Jetzt bin ich endlich die Queen Bee der Schule!“
„Maiara, du bist nur die
neue Queen, weil ich weg bin!“, sagte ich verächtlich. Was fällt der ein?! Hält
die sich tatsächlich für besser?!
„Weißt du Maiarachen,
ich erinnere mich noch an früher, du auch?! Ich die Queen der Schule, die jeder
Boy wollte. Wer warst du noch mal?! Mhmm... ich glaube ein Niemand, hättest du
nicht andauernd mit mir abgehangen...“
„Hättest du mir früher
sagen können!“, zischte Maiara „Ich will nämlich niemanden in meinem Leben
haben, der nicht dort sein will!“
„Was fällt dir nichts Besseres
ein als Georgina Sparks aus Gossip Girl zu zitieren?! Du bist lächerlich
Maiara, ohne mich wärst du ein Niemand aber kaum bin ich weg verurteilst du
mich! Weißt du wie froh ich bin dich als Freundin zu haben?! Geh doch zu Marco
und heul dich bei dem aus!“
Maiara sah mich wütend
an: „Wenigstens bin ich nicht so eine riesen Schlampe, die mehrere Freunde
gleichzeitig hat!“
„Geh weg!“, schrie ich
sie an „Du bist krank geh doch am besten heute noch in Psychiatrie, würde dir
gut tun!“
Ich drehte mich um und
rannte. Ich rannte in meins und Venus Zimmer.
„Catfight?“, fragte
diese lächelnd „War hübsch anzuhören!“
Ich lächelte auch und
antwortete: „Ich will niemanden in meinem Leben haben der nicht dort sein will!“
„Georgina? Dein Ernst?!
Ich dachte wir sind Team Blair?!“
„Ja, nur scheinbar
zitiert Maiara gerne Georgina, na ja egal!“
Ein lauter Schrei
ertönte. Es war unerkennbar die hohe Stimme von Maiara.
Ich sah schockiert auf.
Ok, ich hasste Maiara seit eben über alles, aber das hieß ja nicht, dass ich
sie in so etwas alleine lassen würde.
Ich rannte über den Flur
schneller als ich je in meinem Leben gerannt bin.
Ich kam wieder an der
Mauer an, dort wo offenbar eine Geheimtür verbarg lag.
Diese war nämlich
geöffnet und von Maiara keine Spur.
Ich rannte durch die Tür
mitten auf eine Wiese. Dort sah ich Maiara.
Sie lag auf der Wiese.
Regungslos.
„Maiara!“, schrie ich
fassungslos. War sie tot? Was hatte sie getötet?
Ich eilte zu ihr hin.
Ja, sie war tot und voll mit Blut verschmiert.
Ich schüttelte sie in
stiller Hoffung auf ein letztes Lebenszeichen, doch da war nichts! Ich holte
mein Handy aus meiner Chaneltasche und tippte die Nummer des Notdienstes, als
Maiara plötzlich einen Hustenanfall bekam.
Sie lebte noch! Ihr Herz
hatte nur einen kleinen Aussetzer gemacht! Ich hätte nie gedacht, dass es so
etwas gab, aber ich bin kein begabter Arzt.
„Psychobitch!“, fauchte
Maiara atemlos „Ich weiß nicht was du für eine Gabe hast, aber deine schweiß
schwarzen Fäden haben mich für mehrere Minuten getötet!“
Unwillkürlich fragte ich
mich ob ich das vielleicht tatsächlich war, aber dann sah ich wieder die
Visionen von Neferet vor meinen Augen. War sie nicht auch in schwarzem Nebel
gehüllt gewesen?!
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